Brief vom Füssener Bürgermeister Iacob an die Tafel
vom 17.11.2010
Sehr geehrter Herr Vertrauensmann Wollnitza,
sehr geehrte Damen und Herrn des ehrenamtlichen Dienstes,
seit über zwei Jahren gibt es nun die Tafel in Füssen, als eine Einrichtung, die für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger sehr wichtig geworden ist. Es ist zweifelsfrei bedauerlich, dass in einem der reichsten Länder dieser Welt solche Einrichtungen notwendig sind. Diese Tatsache können wir aber nicht beeinflussen.
Bisher hatte ich grundsätzlich nur positive Meldungen über die Arbeit der Tafel und Versorgung unserer sozialschwachen Mitbürgerinnen und Mitbürger gehört. Ein Artikel in der Allgäuer Zeitung vom 15.11. diesen Jahres hat mich jedoch beunruhigt und veranlasst mit Ihnen, Herr Wollnitza ein Gespräch zu führen.
Anhand dieses Artikels könnte man zu der Meinung kommen, dass in der Tafel Füssen fast skandalöse Zustände herrschen was die Abgabe von Lebensmittel anbelangt. Dies glaube ich und bin der festen Überzeugung, ist nicht der Fall. Ich würde es bedauern wenn die Frauen und Männer, die sich als Ehrenamtliche betätigen, sowie die Sponsoren und Spender für sozial schwache Füssener in Mitleidenschaft gezogen, oder diskreditiert werden. Ich möchte es nicht, dass Ihr Ruf sowie der Ruf derer die an der Tafel partizipieren beschädigt wird.
Ich weiß das überall und immer wieder etwas zu verbessern ist, das betrifft alle Einrichtungen und alle Institutionen, denn wir lernen nie aus. Eine einseitige Darstellung die hier erfolgt ist, halte ich jedoch für nicht akzeptabel. Ich möchte Ihnen aus diesem Grund meine Solidarität bekunden und bitte Sie bleiben Sie aktiv bei der Tafelarbeit, unterstützen Sie die Gemeinschaft in Füssen.
Mit freundlichen Grüßen
Gez. Paul Iacob